Ich möchte es einmal erleben, dass ich Unrecht habe, wenn ich als Beobachter den Auftritt und das Geschäftsgebaren von Führungspersönlichkeiten einschätze.
Nun also dieser Öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR).
Die Intendantin des RBB hat bei mir seit längerer Zeit Unwohlsein verursacht. Jetzt geht das große Zittern bei vermutlich allen Sender-Intendanten los.
Seit jeher wurden diese gottgleichen Menschen gut gefüttert, ich erinnere mich sogar noch an den „Sender Franz Barsig“ (SFB), dessen Intendant eigentlich Ende der 60er in Bonn Polizeipräsident werden sollte. Aber da musste ein Hardliner her, der gegen die Langhaarigen hetzt.
Bei Oper und Theater verstehe ich irgendwie diese Starallüren, das ist ja Kunst und die braucht Intendanz – sagt man. Aber seitdem die Medien über die Gier der jetzt zurückgetretenen (gewordenen) Intendantin des RBB berichtet, wird vielleicht manchem die Kinnlade heruntergefallen sein, was da so alles in den Chefetagen möglich ist und war. Dagegen ist sogar der Airberlin-Bahn-BER-Chef ein Waisenknabe.
Jetzt wird auch noch über die Abfindung verhandelt. Und die Aktien der D&O-Versicherung werden schwächeln.
Natürlich gibt es eine brodelnde Gerüchteküche – vieles wird unwahr oder werden echte Peanuts sein, so wie Reinigungskosten für ein Dienstkostüm.
Aber was müssen denn Menschen denken, die diesen ÖRR überhaupt nicht nutzen, weil sie ihn gar nicht empfangen können und mit aller Härte des Gesetzes gepfändet werden?
Das Programm des RBB ist bis auf Aufnahmen ohnehin grottig und auf einem der letzten Quoten-Plätze der „Dritten Programme“. Das wurde auch noch mit dem Sparkurs (vermutlich ein Punkt in der Zielvereinbarung für die Boni) verschärft.
Man hätte ja wenigstens in die Konservenkiste greifen können, da gibt es genug gute Fernsehfilme und Krimis, die für schmales Geld zu haben sind. ARTE macht das vor, wie man mit wenig Mitteln auskommt. Aber dafür ist der neue Programmdirektor zuständig, der von nichts gewusst haben will. Es würde mich nicht wundern, wenn da auch noch ein paar Leichen im Keller liegen.
Aufsicht? Welche Aufsicht? Die ehrenamtlichen Rundfunkratsmitglieder, die zumindest mehr als ALG II an Aufwandsentschädigung und Sitzungsgelder bekommen, haben nicht einmal eine entsprechende Verwaltung, die zumindest technisch die Arbeit erledigen könnte (aber die Visitenkarten sind ja auch ganz hübsch).
Und diese Menschen, die von den hochwichtigen, gesellschaftsrelevanten Gruppen entsandt worden sind, merken diese fehlenden Arbeitsmöglichkeiten gar nicht. Wie langweilig müssen diese Sitzungen sein.
Wie gut, dass ich keine Chance habe, da mal mitmischen zu können. #SCNR
Meine Voraussage ist, dass der derzeitige ÖRR implodieren wird, schon weil die ganzen „freien“ Mitarbeiter sich verascht fühlen. Vielleicht besetzen die einfach mal die Funkhäuser und machen endlich gutes Programm.